Als im September die Anfrage kam, ob ich Lust hätte, ein Buch über die Alemannia zu schreiben, musste ich gar nicht lange überlegen. Seit vielen Jahren hatte ich mit meinen Fußballkumpels schon drüber gesprochen, dass man die ganzen Anekdoten und gemeinsame Stories, die wir mit dem Fußball im Allgemeinen und mit der Alemannia im Konkreten schon erlebt haben, mal niederschreiben müsste.
„Bibliothek des deutschen Fußballs“ heißt die Buchreihe des Culturcon Verlages in Berlin, 41 Ausgaben über Vereine aller Art gibt es schon. Ein paar Ausgaben habe ich vorher gelesen. Da schreiben Journalisten und Schriftsteller, es wird über phantasierte Spieler und vergangene Touren geschrieben. Nichts, was ich nicht auch erlebt habe.
Zur Recherche konnte ich meine alte Crew aktivieren, die mehr oder weniger in den letzten 25 Jahren mit dabei war, wenn es nach Athen oder Berlin, und zuletzt Bonn oder Ahlen ging. Welche Anekdoten müssen rein, wer war wo mit dabei, welche Bilder und Tickets gibt es noch? Die anderen Jungs stürzten sich ähnlich euphorisch in Erinnerungen wie ich. Ich suchte derweil noch nach zeitlichen Einordnungen und einer Struktur. Einfach losschreiben ging nicht, mit und mit zeigte sich eine sinnvolle Kapiteleinteilung.
Aber wie beschreibt man 30 Jahre eines Vereins, bei dem der sportliche Höhepunkt schon 15 Jahre zurückliegt?
Mitte Dezember saß ich wieder im Homeschooling und Homeoffice und hatte die einzelnen Geschichten so klein runtergebrochen, dass ich jeden Tag ein wenig schreiben konnte. Mal zehn Minuten, mal 30, aber es ging voran. 40.000 Worte waren die grobe Maßgabe, die ich am Ende um über 5000 übertraf. Während die aktuelle Mannschaft in der Regionalliga dilettierte, war ich in Gedanken noch in der Zweiten Liga, dem Pokalfinale, dem UEFA-Cup.
Ende Februar ging das ganze Teil (nur eine Worddatei von 400 K) an die Lektorin, mit der ich in den folgenden Wochen viele Mails hin- und herschickte, die aber nur Kleinigkeiten verändert hat. Ich scannte alte Tickets ein und suchte nach Fotos aus der Zeit, und als im April ein gesetztes PDF mit echtem Cover in mein Postfach flatterte, musste ich schlucken. Es sah wie ein Buch aus. Den Covervorschlag hatte ich schon ändern lassen. In dieser Buchreihe gibt es immer typische Fanfahnen des Vereins, ich habe mich für das Design entschieden, in der die Werner-Fuchs-Fahne seit 1999 auf dem Tivoli bekannt ist.
Nun ist es also gedruckt und der Verkauf startet nächste Woche. Es wird eine Buchveröffentlichung geben, für mich eine weitere Premiere. Wer es bestellen will, gerne beim Verlag direkt:
https://www.culturcon.de/shop-buecher-fussballfibel.html
